Um keine Schlafstätte ranken sich so viele Geschichten, wie um das Wasserbett. Die einen schwören darauf, wo hingegen andere unsicher sind und lieber die Finger davon lassen. Nachfolgend finden Sie relevante Informationen, die Ihnen das Für und Wider darlegen.
Entstehung
Vorläufer des heutigen Wasserbettes gab es schon zu Zeiten Alexander des Großen (376 v. Chr.). Man befüllte mit Pech verklebte Ziegenhäute mit Wasser, die sich tagsüber durch die Sonne aufheizten und nachts eine angenehme Schlafunterlage darstellten.
Mitte des 19. Jahrhunderts griff William Hooper diese Idee auf und erfand das „Invalidenbett“, welches in der Krankenpflege eingesetzt wurde. In den folgenden Jahrzehnten, wurden die eingesetzten Materialien und Verarbeitungstechniken verfeinert, was die Lebensdauer und Qualität des Wasserbettes wesentlich steigerte.
Grundmodelle
Hardside:
Hier reicht die Befüllung der
Matratze bis zum Bettrahmen.
Softside:
Ein Schaumstoffrahmen umfasst den mit Wasser befüllten Bereich.
Schlauch-Wassermatratzen:
Hier befinden sich einzelne Wasserkammern in der Liegefläche.
Die größten Mythen des Wasserbettes
Einkrachen des Bodens
Ein Wasserbett ist mit rund 800 kg, je nach Modell, nicht gerade ein Leichtgewicht. Doch trifft das Gewicht nicht punktuell auf den Boden, sondern wird flächig verteilt. Schwere Möbel, die auf Stellfüßen ruhen, belasten einen Boden in höherem Maße.
Platzen oder Auslaufen
Bei
Wassermatratzen wird sehr stabiles Vinyl benutzt, bei dem die Nähte verschweißt werden. Dieses ist zudem mit einer Auflage umhüllt, die nochmals als Schutz dient. So können Haustiere mit scharfen Krallen oder eine heruntergefallene Zigarette, in der Regel wenig Schaden anrichten.
Außerdem kann ein Wasserbett nicht, mit dem oft angenommenen Knalleffekt, platzen, da es ein druckloses System ist. Sollte es wirklich passieren, dass ein Wasserbett ausläuft, so geschieht dies langsam und die integrierte
Sicherheitswanne verhindert eine Beschädigung Ihrer Einrichtung.
Anekdote: Bei einem Test der Wissenssendung “Frag doch mal die Maus” am 12.11.2011, wurde die Frage gestellt: „Wie viele Kinder passen auf ein Wasserbett, bis es platzt?“ Das Ergebnis: Erst bei einer Belastung von knapp 20 Tonnen! ging das Wasserbett kaputt. Dies entspricht im Schnitt dem Gewicht von 633 Kindern und drei Elefantenbullen!
Seekrankheit und Störfaktoren
Die heutigen
Wasserbetten sind durch spezielle Kammersysteme und Vlieseinlagen beruhigt. Duale Modelle unterstützen dies zusätzlich. Ein hoch beruhigtes Wasserbett lässt Ihren Bettnachbarn weiterschlafen, wenn Sie sich bewegen oder aufstehen.
Auch vor glucksenden Geräuschen müssen Sie keine Angst haben. Diese können nur entstehen, wenn sich Luft in den Wasserbehältern befindet.
Handling
Aufbau
Dieser ist nicht sehr kompliziert und kann selbst vorgenommen werden. Die Befüllung können Sie über die Hausleitung vornehmen.
Heizung
Das Heizsystem in einem Wasserbett wird thermostatisch geregelt. Eine gesunde Temperatur liegt bei ca. 28 bis 30 Grad. Der Verbrauch der elektrischen Heizung liegt, je nach Einsatz, bei etwa 200 - 500 kWh/Jahr.
Tipp. Decken Sie tagsüber Ihr Wasserbett mit einer [LINK-KATEGORIE-1512-Tagesdecke ab. Diese Isolierung senkt den Energieverbrauch und spart Kosten. Vor dem Abdecken lüften!
Pflege
Absolut notwendig ist die Verwendung eines Conditionierers. Dieser wird dem Wasser zugefügt, hält es frisch und algenfrei. Weiterhin bedarf das Vinyl einer regelmäßigen Reinigung und Pflege. Der Fachhandel hält hierfür diverse Mittel bereit.
Reparaturen
Sollten sich, trotz guter Pflege, kleinere poröse Stellen bilden, können Sie diese mit einem Reparaturset leicht selbst beheben. Ein Ablassen des Wassers ist nicht nötig.
Pro und Contra
Vorteile
- Sehr hygienisch und für Allergiker geeignet
- Durch druckloses Liegen, ist ein entspanntes Schlafen möglich
- Schnelle Einschlafzeiten, da das Bett bereits vorgewärmt ist
- Durch die Beheizung werden Muskel- oder Rückenerkrankungen gelindert
- Ein Durchliegen der Matratze ist praktisch ausgeschlossen
Nachteile
- Teurer Anschaffungspreis
- Schwerer Transport
- Höhere Energiekosten
- Mehr Kraftaufwand beim Bettenmachen
- Bettbezüge und sonstiges Zubehör müssen oftmals ein spezielles Maß haben
- Kosten- und Zeitaufwand durch Pflege und eventuelle Reparaturen
Fazit: Bei häufigen Umzügen ist ein Wasserbett nicht sehr empfehlenswert. Ansonsten ist es eine gesunde Alternative zum Standardbett. Vor allem Allergiker und Rückenkranke profitieren in hohem Maße von einer schwebenden Schlafstätte.